In die selbe Richtung wie der vorherige Post zu St. Christoph, geht unser heutiger Artikel zu St. Maria ad Gradus, der östlich des Mainzer Doms gelegenen gotischen Hallenkirche. Diese wurde zwar 1803 – 07 abgebrochen, allerdings wurde sie weiter im historischen Bewusstsein des Areal deutlich markiert.
Zum Bau: Vermutlich ebenfalls von Erzbischoff Willigis gestiftet. In einer Quelle wird als Weihedatum des novi monasterii S.Mariae der 23. November 1069 angegeben. Dieser erste Bau brannte 1285 ab und wurde im gotischen Stil wiedererrichtet. Die Bauarbeiten liefen bis nach 1314.
Wir haben eine dreijochige, dreischiffige gotische Hallenkirche auf einem fast quadratischen Grundriss. Das Mittelschiff ist etwas breiter als die Seitenschiffe. Die Kirche ist geostet, der Ostchor ist als Apsis ausgebildet. Geplant waren zwei Türme im Osten als Verlängerung der Seitenschiffe, von denen allerdings nur der nördliche ausgeführt wurde. Geschmückt war das Portal mit gotischen Figurenschmuck, welcher sich heute im Landesmuseum Mainz befindet.
Das Gebäude bleibt aber trotz der Zerstörung weiterhin im historischen Gedächtnisses der Stadt präsent. Zum einen trägt der transistente Platz zwischen Dom und Rhein den Namen der Kirche, Liebfrauenplatz, zum anderen sind Überreste und der Grundriss darauf deutlich gemacht.
Vor allem der Ostchor bildet ein plastisch ein quasi Denkmal, welches durch die Bepflanzung im Sommer zum Verweilen einlädt.
Siehe auch:
Ruinen Inc.: St. Christoph, Mainz
Ruinen Inc. – Haus zum römischen Kaiser / Gutenberg-Museum / Bistro Codex
1 Kommentar
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26. März 2009 um 11:08
Thorsten
Eine angenehme Art, mit Geschichte umzugehen. In Erinnerung behalten, ohne das Kaputte vermeintlich original zu restaurieren.